
Die Rennserie „The Kart Race" gibt es bereits seit 2002. Die Veranstaltung wurde von Andreas Buchholz aus Nordwohlde und Heiko Sander aus Twistringen aus der Taufe gehoben und stetig weiterentwickelt. Die Fahrer kommen aus dem Raum Bremen und Landkreis Diepholz, sind allesamt erwachsen und betreiben den für sie „günstigsten“ Motorsport.
Soll heißen: so wenig Geld für so viel Leistung gibt man nirgendwo sonst im Motorsport aus und Formel 1-Ambitionen hat im Fahrerfeld eh niemand mehr.
Die Karts sind einmalig: Standard Kurzbahn Chassis mit Scheibenbremsen vorn und hinten, 650 ccm Suzuki Motorradmotor mit 72 PS, 6 Gang-Schaltgetriebe und 6 Zoll Bereifung – hört sich nicht so aufregend an?
Dann vielleicht: von 0 auf 100 km/h in unter drei Sekunden und ein Topspeed auf der Rennstrecke Oschersleben 220+ km/h. Es sind die einzigen Karts die „Wheelies“ und „Donuts“ machen können. Es gibt einen festen Fahrerstamm von etwa 15 Fahrern, der sich über die letzten Jahre entwickelt hat.
Momentan ist die Rennserie auf den Kartbahnen in Bassum (DWA-Racing) und der Kartbahn Altes Lager in Jüterbog-Niedergörsdorf beheimatet.
Für die kommende Saison wird angestrebt, dass wieder eine dritte Bahn in den Rennkalender aufgenommen wird, was sich jedoch als äußerst schwierig erweist.


DER ANFANG
Eine Handvoll Kartfahrer mit Benzin im Blut schloss sich im Jahr 2002 zusammen, um auf ihrer Hausstrecke, der Kartbahn in Bassum, das Können verschiedenster Motoren zu vergleichen. Allesamt lieben die Schnelligkeit und Technik ihrer Rennboliden. Jeder einzelne wollte sein eigenes Können und das seines Karts unter Beweis stellen. Die Leidenschaft für diesen Sport war allen gleich gegeben. Aus dem Hobby sollte eine Meisterschaft werden.
Was bot sich dafür besser an als ein Kartrennen! Warm Up, Qualifying und zwei Wertungsläufe mit stehendem Start pro Rennen. Das ganze bis 2008 mit vier Renntagen und ab 2009 bis heute mit fünf Rennveranstaltungen.
Beim Rennen, welches anno 2002 noch in den Kinderschuhen steckte, startete das Fahrerfeld noch mit neun unterschiedlichen Motorenvarianten. Es begann mit VOR 500, Guzzi 650, Guzzi 750, KTM LC4, Wankel, Biland 250, Honda Twin 360, Honda XR 600, und Honda GX 620. Alle Motoren hatten aber eines gemeinsam: es waren allesamt Vier-Takt-Motoren.
Im Folgejahr 2003 startete der erste Suzuki SV 650. Im Jahr 2005 startete „The Kart Race“ mit neuem Schwung durch. Seit diesem Jahr erfreute sich die Rennserie stetigen Zuwachs an Fahrern. Das Alter der Fahrer ist gemischt. Der Vater fährt ebenso wie der Sohn. Ein Hobby, welches bis ins hohe Rennsportalter ausgeübt werden kann und welches zeigt, dass der Sport nichts an Attraktivität eingebüßt hat. Auch die Presse wurde ab diesem Jahr verstärkt auf die Rennserie aufmerksam. Die Beteiligung der Presse führte zur Steigerung der Zuschauerzahlen und der Rennfans. Ebenso kristallisierte sich aber auch der Suzuki SV 650 als äußerst langlebig, fahrbar und schnell heraus.
Das Jahr 2006 zeigte dann mit 62% Suzuki-Motoren im Starterfeld, wie sich die darauffolgenden Jahre entwickeln sollten. Wobei dazu noch anzumerken ist, dass die Gleichheit und Qualität des Materials in den letzten Jahren erheblich gesteigert wurde, sodass wieder das Können der einzelnen Fahrer in den Vordergrund rückt und damit die Serie so spannend wie nie werden lässt. Ein Wunsch der meisten Fahrer im Feld ist es, dass die Chancengleichheit durch keinerlei Motor-Tuningmaßnahmen beeinträchtigt wird. Die Fahrer nennen dies „Gentlemen´s –Agreement“, welches auch im Reglement geregelt ist.
Um die Rennserie noch professioneller werden zu lassen, wurde 2008 eine eigene Internetseite ins Leben gerufen. Unter www.the-kart-race.de werden seitdem die Termine angekündigt, die Rennergebnisse veröffentlicht, die Technik erörtert und die Fahrer vorgestellt. Außerdem sind dort auch die Presseberichte nachzulesen und unsere Sponsoren zu ersehen, ohne die das alles nicht möglich wäre.

TECHNIK
Ansauggeräuschdämpfer
Es darf auf der Kartbahn in Bassum, an einem definierten Punkt außerhalb der Kartbahn, ein bestimmter Dezibel A-Wert nicht überschritten werden. Deshalb muss dort mit einem bestimmten Endschalldämpfer und Ansauggeräuschdämpfer gefahren werden.
Bei den Ansauggeräuschdämpfern handelt es sich meist um modifizierte Ansauggeräuschdämpfer aus dem Zweitakter-Zubehör. Original Airboxen sind natürlich auch zugelassen.

Motorhalter
Der hintere Motorhalter ist ein Eigenbau aus Stahl der kunststoffbeschichtet ist. Zusätzlich gibt es noch eine zusätzliche Abstützung an den hinteren Lagerböcken.
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Die Motorhalter sind mittels handelsüblicher Motorklemmen aus dem Kartsport mit dem Chassis verbunden.
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Ein nach vorn gerichtetes Spannschloss dient der zusätzlichen Aufnahme der Kräfte.
Endschalldämpfer
Der Endschaldämpfer muss von einer Honda CBR 900 SC28 (Fireblade) oder SC33 sein. Für diese Schalldämpfer gibt es ein TÜV-Gutachten. Dieses Gutachten stellt sicher, dass der für die Kartbahn Bassum geforderte Dezibel-A-Wert eingehalten wird.
Schalldämpfer des Typ Honda CBR 900 SC44 und SC50 sind auch möglich, leider haben diese aber einen ungeregelten Katalysator. Der Schalldämpfer muss natürlich serienmäßig sein, sonst kann er die geforderten Dezibel A-Werte nicht erfüllen! Das bedeutet, dass der ungeregelte Kat bei diesen Modellen verbaut bleiben muss und nicht entfernt werden darf.

Motor mit Einspritzung
Dieser Motorradmotor einer Suzuki SV 650 ist ein Wassergekühlter 90-Grad-V2 Motor mit 650ccm Hubraum und elektronischer Saugrohreinspritzung. Der Motor verfügt über vier Ventile pro Zylinder, die über zwei Nockenwellen pro Zylinder angesteuert werden.
Die Saugrohreinspritzung wird bei den Modellen ab Baujahr 2003 verbaut. Außerdem verfügt der Motor ab diesem Baujahr zusätzlich über einen Ölkühler. Bedingt durch die Saugrohreinspritzung wird eine umfangreiche Elektronik nötig. Diese beinhaltet eine elektronische Benzinpumpe, Sensoren, Relais usw..
Die Leistung an der Kurbellwelle beträgt laut Herstellerangabe 72PS. Es wurden allerdings, bei Prüfstandstests an Testmotorrädern, auch schon 77PS gemessen.
Der Motor mit Einspritzung besticht durch Agilität, feines Ansprechverhalten und kräftigen Durchzug. Die Motordrehzahl wird serienmäßig durch den Drehzahlbegrenzer bei 10500 Umdrehungen pro Minute elektronisch abgeriegelt.




Motor mit Vergaser
Dieser Motorradmotor einer Suzuki SV 650 ist ein Wassergekühlter 90-Grad-V2 Motor mit 650ccm Hubraum und Gleichdruckvergaser. Der Motor verfügt über vier Ventile die über zwei Nockenwellen pro Zylinder angesteuert werden.
Die Gleichdruckvergaser sind an den Modellen von 1999 bis 2002 verbaut. Die Motorelektronik ist recht einfach aufgebaut, so werden lediglich Gleichrichter, Zündbox, Starterrelais und eine mechanische Benzinpumpe benötigt.
Die Leistung an der Kurbellwelle beträgt laut Hersteller 72PS. Es wurden allerdings, bei Prüfstandtests an Testmotorrädern, auch schon 75PS gemessen.
Der Motor hat durch die Gleichdruckvergaser ein gewisses verzögertes Ansprechverhalten, besticht aber durch mehr Durchzug als manch hubraumstärkerer Motor.
Die Motordrehzahl wird serienmäßig durch den Drehzahlbegrenzer bei 10500 Umdrehungen pro Minute elektronisch abgeriegelt.
Kettenrad, Kette, Ritzel
Das Kettenrad ist ein Eigenbau aus einem handelsüblichen Rohling (Drehen, Fräsen). Der Aufbau ist wie bei einem handelsüblichen Kettenrad eines 125er Schaltkarts, getrennt zweiteilig.
Die Teilung der Kette ist für eine 520er ausgelegt. Es handelt sich dabei immer um verstärkte Ketten aus dem Moto-Cross-Bereich. Dadurch, dass die Kette so kurz ist und die Kettenräder relativ klein sind, ist die Belastung größer als bei einem Motorrad.
Moto-Crossketten sind stärker ausgeführt, weil sie durch Verschmutzung und hohes Drehmoment zusätzlich stark belastet werden. Das Ritzel kommt ebenfalls aus dem Motorcross-Zubehör.
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